Hilfe! Habe ich jetzt eine Vitamin-D-Vergiftung oder eine Intoxikation?

Die Antwort

Eine Intoxikation ist ein äußerst seltener Fall

  • Wenn es einem Menschen plötzlich schlechter geht, denkt er, dass es am letzten Essen liegen könnte. Der falsche „Beweis“: „Mir ist vom Essen schlecht geworden! Ich musste sogar erbrechen!“
  • Die echten Ursachen des Erbrechens haben nur selten etwas mit dem Essen zu tun: NORO-Viren, Grippe, Bakterien – es lag nicht am Essen!
  • Das Gute an der Hormonstörung: Eine hormonelle Ursache kann immer mit Laborwerten bewiesen oder widerlegt werden:
  • Eine Vergiftung mit Vitamin D hat diese Definition:
  1. Ein hohes Calcium im Blut (größer als 3,0mval/l) und gleichzeitig 
  2. ein Vitamin-D-Spiegel von mehr als 150 ng/ml
  3. bei einem normalen Parathormon.

Das ist die Vergiftung:

  1. wenn das Calcium ist erhöht und 
  2. gleichzeitig der Vitamin-D-Spiegel über 150 ng/ml und
  3. Parathormon normal ist

Es ist keine Vitamin-D-Vergiftung (Intoxikation) wenn eine der drei Bedingungen fehlt. Dann liegt eine andere Krankheit vor. 

Die Einsicht:

Vergiftung ausgeschlossen: Ein „zu hoher Vitamin-D-Spiegel als Ursache“ für Herzrasen, Herzklopfen, Panik, Sensationen, Hitzewallung, u.s.w. “ ist widerlegt, wenn…

  1. im Blut-Serum das Calcium gar nicht erhöht ist, sondern unter 3,0 mval/l liegt UND
  2. Der Vitamin-D-Spiegel nicht (mindestens) 150 ng/ml erreicht hat UND
  3. Das Parathormon nicht im Normalbereich zu finden ist.
  • Anders gesagt: Bei einer echten Vitamin-D-Vergiftung, (z.B. mit einem Vitamin-D-Spiegel von 800 ng/ml) ist immer das Calcium erhöht und das PTH nicht erhöht.
  • Was tun bei einer echten Vitamin-D-Vergiftung: Ein steigender (schlechter) Nierenwert kann fast immer mit Cortison innerhalb einiger Monate wieder normalisiert werden.
Merksatz:

Die Toxizität des Vitamin D läuft immer über den gesteigerten Calcium-Spiegel, damit steht oder fällt die Vermutung.

Es gibt viele Situationen, in denen Menschen ratlos sind.

Aus dieser Verlegenheit heraus wird gerne der normale Vitamin-D-Spiegel (von 30 bis 100 ng/ml) zum „Täter“ für alle Probleme erklärt.

So wird der Patient in seinem berechtigten Bemühen um einen normalen Vitamin-D-Spiegel genüsslich abgestraft.

Ein falsches Spiel mit einer „falschen Verhaftung“.

Mehr erfahren:

Fallbericht aus London: Eine Vergiftung beim Kind und die Folgen

Häufige Fehldiagnosen, falsche Vermutungen gibt es nach diesem Muster:

  • „Vergiftung, weil der Vitamin-D-Spiegel im Bereich 70 bis 150 ng/ml liegt.“  – falsch, denn das ist ungefährlich.
  • „Vergiftung, weil das Calcium im Bereich von 2,6 bis 3,0 mval/l  liegt.“- falsch, denn das ist ungefährlich.
  • „Vergiftung, weil insgesamt 200 000 E genommen wurden.“ — falsch, denn eine solche Dosis ist ungefährlich.
  • „Vergiftung, weil sofort nach 20 000 E Vitamin D etwas aufgetreten ist.“ – falsch, denn eine solche Dosis ist ungefährlich.

Alternative Diagnosen bei hohem Calcium im Blut (mehr als 3,0 mval/l) 

  • Eine Sarkoidose (mit Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Schwäche) kann die Ursache für ein hohes Calcium sein.
  • Knochenmetastasen
  • extreme Osteomalazie
  • Krebserkrankungen
  • Chemotherapie

Hohes Calcium durch „einen Tumor der Nebenschilddrüsen“ ist durch ein hohes Parathormon gekennzeichnet. Bei gleichzeitigem Vitamin-D-Mangel kann paradoxerweise (!) fast immer eine Normalisierung der Drüsen durch Vitamin D erreicht werden. (Tucci) – Diese Studie ist letztlich der Beweis für einen „sekundären HPT“: die Drüse produziert „verzweifelt“ Parathormon, weil ganz einfach nur Vitamin D fehlt. Ein Operation wäre dann falsch, wird leider zu oft gemacht.

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