Warum lauten die offiziellen Empfehlungen 1000 Einheiten für einen Erwachsenen ?

Die Antwort

1000 Einheiten ist eine „Babydosierung“

Oft hört oder liest man die Empfehlung:
„Wer in den Wintermonaten zu wenig Tageslicht bekommt, sollte zum Ausgleich 1000 E täglich nehmen.“
„1000 Einheiten genügen für Erwachsene um einen Mangel zu beseitigen“

Über viele Jahre hinweg wurden solche Empfehlungen vom IOM (Institut of Medicine, USA) herausgegeben, bis der Fehler entdeckt wurde.
Die wissenschaftliche Kritik an der falschen Empfehlung des IOM und die ganze Argumentation, kann nachgelesen werden. (Quelle: IOM)

Grafische Darstellung: Falsche Statistik zu 1000 E Vitamin D
  • Wenn wir für jeden einzelnen Menschen einen gesunden Vitamin-D-Spiegel erzielen wollen, dann greift eine pauschale Empfehlung mit „1000“ Einheiten Vitamin D nicht!  Mit 1000 Einheiten Vitamin D pro Tag kommen viele Menschen nicht einmal aus der extremen Problemzone heraus, die unter einem Wert von 20 ng/ml liegt.
  • Durch die Einnahme von 1000 E werden je nach Körpergewicht (50 bis 90 kg) Werte von höchstens 20 ng/ml erreicht. Das bedeutet für den Körper eine Mangelsituation bleibt bestehen. Die empfohlene Zone von 40 bis 90 ng/ml kann mit dieser Dosis nur von Kindern mit einem Gewicht zwischen 10 und 20 kg erreicht werden. Erwachsene benötigen die 5 bis 10-fache Dosierung, entsprechend dem höheren Körpergewicht.
  • Erst die individuelle Berechung unter Einbezug des vorhandenen Vitamin-D-Spiegels, des Körpergewichtes und die Anwendung einer hohen Anfangsdosierung (Vitamin-D-Setup) garantiert mit Zuverlässigkeit, dass der Zielspiegel schnell erreicht wird.
  • Damit diese Aufgabe problemlos bewältigt werden kann, haben wir den Vitamin-D-Rechner und den Vitamin-D-Simulator entwickelt. Vitamin-D-Rechner und Vitamin-D-Simulator geben die richtige Orientierung für die Vitamin-D-Korrektur und die dauerhafte Erhaltung des Ziel-Wertes.

Die Einsicht

Stellen wir uns die folgenden Fragen:  

  • Kann eine Baby-Dosis von 1000 Einheiten auch einen Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 75 kg versorgen?
  • Kann ein Erwachsener mit dieser geringen Dosierung aus der extremen Problemzone des Vitamin-D-Mangels kommen?
  • Können 1000 E = 25 Millionstel Gramm den Bedarf decken? Andere Stoffe aus der Gruppe der Steroidhormone (Cortison, „Pille“) werden doch mit etwa 1 mg dosiert!
  • Erziele ich mit 1000 Einheiten auch einen ausreichenden Schutz gegen Krankheiten: Reicht es als Schutz gegen Krebs oder zeigt es einen ausreichenden Schutz vor der Entstehung von Autoimmunerkrankungen?

Irreführungen und Richtigstellungen:

  • Irrtum: „Ich bin doch gesund. Ich muss mich um nichts kümmern!“
    Richtig: Ein Vitamin-D-Mangel kann zu sehr vielen Krankheiten führen. 
  • Irrtum: Eine Einnahme von 1000 IE genügt“
    Richtig: Bei einem Körpergewicht von 50 kg, 70 kg oder 90 kg liegt der Vitamin D-Spiegel mit Einnahme von 1000 Einheiten zwischen 14 und 18 ng/ml, bei einem Startwert von nur 16 ng/ml. 
  • Irrtum: „Mit einer Einnahme von 1000 IE, kann der Spiegel auf dem Sommer-Niveau gehalten werden.“
    Richtig
    : Der Vitamin-D-Spiegel bleibt zwischen 14 bis 18 ng/ml. Der Vitamin-D-Spiegel steigt nicht merklich an, der Vitamin-D-Mangel bleibt bestehen. Der spürbare Vitamin-D-Effekt ab höheren Werten belegt eine biologischen Nutzen.  
  • Irrtum: „Werte über 30 ng/ml gehen mit Gesundheitsrisiken einher.“
    Richtig: Werte von 30 ng/ml sind das Mindestmaß der Versorgung – ein Menschenrecht, denn die Sterblichkeit sinkt bei 30 ng/ml weiter ab. Erst ab einem Wert von ca. 35 bis 40 ng/ml  beginnt der Knochenschutz. Die Empfehlung der amerikanischen Organisation GrassRootHealth bestehend aus Vitamin-D-Experten aller Welt lautet: 40 bis 60 ng/ml.

Bei der Empfehlung muss für jeden Menschen die individuelle Einnahme von Vitamin D berechnet werden, nach Körpergewicht und Vitamin-D-Wert.

Siehe auch folgenden Beitrag:
Warum 1000 E nicht für jeden Menschen genug sind

Es ist eine schädliche Verdrehung, aus „1000 E Mindestzufuhr“ jedem Menschen diese gleiche „maximale Tagesdosis“ zu empfehlen. („Gießkannenprinzip“).

 Erklärung zur Statistik (IOM)

  • Es hat viele Studien gegeben, die im Anschluss an eine regelmäßige Vitamin-D-Einnahme mit einer Blutuntersuchung geprüft haben, wo der Vitamin-D-Spiegel des Kollektivs hingewandert ist.
  • Diese Studien hatten immer eine große Streuung, ein Wert der statistisch durch die Kurven ober- und unterhalb des Mittelwertes angegeben wird: Die gestrichelte „Fahrbahn“ im oberen Teil der Darstellung.
  • Der Fehler der Statistiker ist darin zu sehen, dass die Fahrbahn viel zu schmal angegeben wurde. Die bittere Wirklichkeit ist, dass die untere Begrenzung der Fahrbahn im roten Bereich liegt: unter 20 ng/ml.
  • Das bedeutet: Der katastrophale Bereich eines Vitamin-D-Spiegels von 20 ng/ml wird zwar vom Durchschnitt der Teilnehmer verlassen („Fahrbahnmitte“). Eine solche Empfehlung von 1000 oder 2000 Einheiten Vitamin D ist jedoch nicht geeignet, alle Teilnehmer aus dem roten Bereich herauszuholen. Der untere Rand der „Fahrbahn“ liegt weiterhin in der roten Zone.  Für einen großen Teil der Teilnehmer mit 1000 E täglich ist somit praktisch nichts gewonnen.

Mehr erfahren:

Unsere Werkzeuge:
Vitamin-D-Rechner
Vitamin-D-Simulator
Vitamin-D-Ziel

Meta-Studie
Eine Schätzung des Überlebensvorteils durch Verbesserung des Vitamin-D-Status in der erwachsenen deutschen Bevölkerung 

Illusion der 1000 E:
Zum Artikel: „1000 Einheiten Vitamin D reichen für Erwachsene!“

Vitamin-D-Experten aus aller Welt empfehlen 40-60 ng/ml:
GrassRootHealth

Fatale Fehler bei Vitamin D Grenzwerten offizieller Empfehlungen:
Prof. Jörg Spitz & Chris Göthel – Video (53 min.)

Statistik:
IOM

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